Dienstag, 8. Mai 2012

Meine Uni, mein Unterricht - oder sowas in der Art ;)

Nach Tagen des kalten Wetters und Regens haben wir jetzt ab und an sommerliche Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Frühling wurde einfach übersprungen.
Meine Uni liegt ziemlich außerhalb, im Tama-ku - eigentlich der Inbegriff eines Landkindes für Tokyoter ;) Und vom Bahnhof muss ich locker nochmal 15-20 Minuten bergauf Richtung Uni laufen. Da schwitzt man gut und das mitgebrachte Trinken ist alle. Dafür laufe ich durch Wohnviertel und eine Menge Grün. Ganz angenehm im Vergleich zur Betonwüste Tokyo. Es riecht richtig nach Natur und manchmal höre ich Tiere, die ich noch nie gehört habe.

Weg zu einigen nördlichen Gebäuden meiner Uni



Im Vergleich zum Keio-Mita-Campus, der mitten im Herzen Tokyos liegt, ist mein jetziger Campus riesig mit 15 (ok, eigentlich nur noch 14 Gebäude, da das Gebäude Nummer 3 nach dem großen ostjapanischen Erdbeben nicht mehr sicher war und abgerissen wurde) Gebäude, viele Grünflächen, 20.000 Studenten, zwei Conbinis, ein bis zwei Buchläden und drei oder vier Mensen. Dazu auch Mo's Burger, das japanische McEnte. Man wird also gut bespaßt.

Hier ein kleiner Film, der meinen Weg zur Uni zeigt, auf den Link klicken und los gehts :)
(Dann auf den Grünen Button in der Mitte klicken, falls wer weiß, wie ich das Video einbetten kann hier im Blog, her mit der Info ;) )


Bis mein Japanischunterricht anfängt, habe ich nur zweimal die Woche Uni, dafür sitze ich in den normalen japansichen Masterkursen mit anderen Masterstudenten - als normale Studentin. Ist ansprechend genug fürs Erste. In einem Kurs referieren wir die ersten drei Wochen über japanische Bücher zu soziologischen Theorien und Methoden. Da ich das Handout immer erst am Tag des Geschehens bekomme, kann ich ohne vorherige Beschäftigung mit dem Thema nur schwer folgen. Aber nach den drei Wochen lesen wir kapitelweise ein englisches Buch zur soziologischen Theorie (ja, das Englisch der Japaner ist so schlecht, dass das so langsam geschehen muss - auch im Master ;) ).

Gebäude Nr. 9, im 5. Stock ist das International Center und der standartmäßige Versammlungsplatz meines Zirkels.

Die beiden Donnerstagskurse habe ich bei meinem Betreuungsprofesser. Auch hier sind wir wie im Montagskurs nur eine Handvoll Studenten (anders im Bachelorstudiengang, da sind es Massen - aber es macht kaum einer den Master, weil sich kaum einer wirklich für das Studium interessiert sondern es meist nur als Jobsprungbrett benutzt. Daum auch nur ca 480 Masterstudenten), sodass ich oft gefragt werde. Dafür verstehe ich mehr. Der Kurs ist auf internationalen Austausch ausgerichtet, auch weil noch drei weitere chinesische Austauschstudenten dabei sind. Wir lesen dafür kapitelweise ein japanisches Buch über die Problematik der heutigen Risikogesellschaft (so langsam extra für uns). Ich hatte dazu auch schon in Deutschland ein Seminar - nur eben für Deutschland und nach Fukushima zum Risiko der Atomkraft. Darum finde ich die Thematik "Risiko" im Zusammenhang mit immer prekärer werdenden Beschäftigungsverhältnisse in Japan echt interessant und lese auch das komplizeirte Buch gerne (Eine Seite 20 Minuten, wenn sie anspruchsvoll ist... Gähn...). Außerdem weiß mein Dozent, wie er komplizierte Dinge erklären muss, sodass auch wir das alle verstehen.

 Die Zusammenfassung zu den Kapiteln, die wir lesen, ist auch leichter zu verstehen, da ich durch das vorherige Lesen des Kapitels selbst die Vokabeln verstehe. Dafür lohnt sich die Arbeit und es ist gut, dass uns Austauschis die Arbeit des Ordnen und Gliedern der Informationen für die Zusammenfassung (noch) abgenommen wird. Wahrscheinlich dürfen wir das auch mal in der Zukunft machen. Unser Lehrer testet uns gerne.
Der Montagsunterricht ist auch eher der japanische Weg: Dozent spricht, Studenten kaum. Donnerstag haben wir eine deutsche Runde: Dozent spricht, Studenten diskutieren.

Und hier die Mensa des Gebäude Nr. 9, der Sammelpunkt meines Zirkels, und irgendwie lande ich immer dort, wenn ich was essen will.

Außerdem bin ich in einen Zirkel eingetreten - A-capella.  Doch darüber und über meine Erlebnisse dort mehr im nächsten Post ;)

2 Kommentare:

  1. Ich hab mir mal den eingebetteten Link angeschaut und saß danach rund 10 Sekunden verständnislos vor meinem Rechner, bis ich mich fragte, ob die das wirklich ernst meinen. Da ich aber auch schon mal in Japan war weiß ich: Ja, die meinen das ernst. OMG! Viel Spaß im Sommer.

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  2. Nja, ich denke mir immer, dass dies richtig machen: Nur so kann man Japanerinnen zum Laufen bekommen :D Ich frage mich aber, wie sie es mit High Heels schaffen, denn einige haben echt hammerharte Dinger an.

    Der Sommer wird zwar anstrengend, aber ich bin etwas optimistisch für den Weg mit dem Wald. Muss dann bestimmt etwas eher los, damit ich nicht so durchgeschwitzt bin...

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