Montag, 14. September 2009

Die erste Woche - "and refrain from talking on the phone!"

Am 9. September bezog ich erstmal mein Zimmer. Von Marikos Familie habe ich so viele Haushaltsdinge bekommen, dass ich einen extra Koffer brauchte, den die arme Mariko schleppen musste. Entschuldige!

Zuvor haben Yuka, Mariko und ich noch einen ziemlich fertig und zerknautscht aussehenden Chris vom Flughafen abgeholt, der im Flugzeug wohl nicht so gut geschlafen hat *lach* Eigentlich schade, dass es davon kein Foto gibt.

Auch wenn man sich als Besucher eigentlich ins "Gästebuch" eintragen muss, konnte Mariko einfach so rauf. Gott sei Dank!
Ich bekam von Yutaro eine Einweisung ins Wohnheim - komplett auf Japanisch. Ja, so wurde mir auch die Funktion der Waschmaschine erklärt und ich habe es verstanden, man stelle sich vor. Aber er sprach auch ein sehr deutliches, klares Japanisch. ^^

Ich denke, Bilder sagen mehr als 1000 Wort, hier mein Zimmer:

...









Und meine Küche (damit Shimoda vor Neid erblasst!):



Am 10. September hatten wir unsere erste Orientation, bzw Einführungsveranstaltung. Annika und ich sind extra nach Hiyoshi gelatscht, um Chris den ersten Weg zur Uni zu zeigen. Jaja, das haben wir extra früh morgens gemacht!
Wir kamen natürlich total in die Rushhour und es gab ein munteres Gruppenkuscheln.

Am Campus sind wir durch das schönere Tor gegangen, das ich dieses Mal nicht fotografiert habe, deswegen ein Bild aus dem Internet:

Osteingang, den ich am liebsten Mag (Mita-Campus)

Wir mussten dann erstmal unseren Raum finden und trafen auf dem Weg noch 2 Chinesinnen, wobei Katy aus Wales kommt, Ruby aus Hong Kong, und quatschten ein Weile. Bald stellten wir fest: Hups, wir stehen vorm falschen Gebäude! Gott sei Dank war noch Zeit, schnell ins richtige zu flitzen. Wobei es "schnell" nicht so ganz traf, denn wir fanden den Eingang erst nach mehreren Anläufen und waren dann auch im Hntereingang, sodass uns die offensichtlichen Schilder fehlten und wir den ersten und einzigen Japaner, der uns über den Weg lief, fragten. xD

Im Raum saßen wir dann mit ca. 200 weiteren Austauschstudenten und nach einer kleinen Einführung kam der dicke Brocken: "Bitte stellen Sie sich vor."

Und dann durften wir alle Uniweise auf die Bühne wackeln (eine Uni aus den USA schoss den Vogel mit 19 Studenten ab) und uns selbst vor allen vorstellen. Ich bin ja schon einiges gewohnt, aber vor 200 mir komplett unbekannten Studenten zu sprechen, war dann doch ein wenig seltsam.

Gott sei Dank kannte ich Jessi, die jetzt ihren Master an der Keio macht. Während meiner Vorstellung habe ich mich an ihrem freundlichn Gesicht festgehalten *lach*
An dem Tag lernten wir auch David kennen, der an ihrer Uni ist (Düsseldorf) und mit Chris das gleiche Wohnheim teilt.

Als es nach dieser Einführung an die Vergabe der JASSO-Stipendien ging, stellten wir schnell fest: So "besonders" scheint es nicht zu sein, denn es verließen uns nur knapp ein Drittel der Studenten, die keines bekommen haben. Und von denen sind einige MEXT-Stipendiaten (130.000 Yen im Monat - Lebensunterhalt abgesichert).
Einige Vermutungen wurden laut, dass die Uni noch Fördermittel aus deim Finanzspritzentopf bekommen hat und wir deswegen auch so viele Stipendiaten sind (die Hälfte bekam nämlich erst sehr kurz vor ihrem Aufenthalt die Nachricht...). Aber nichts Genaues weiß man nicht.

Danach wollten wir "noch schnell" unser japanisches Konto eröffnen, das wir für den Einzug der Miete brauchten. Aber so fix ging das gar nicht.

Als wir in die Bank kamen (mit Paul und Ian aus Amerika im Schlepptau), sahen wir uns mit einer Horde Ausländer konfrontiert, die irgendwie das Gleiche im Sinn hatten. Schließlich verlangt die Keio fix die Kopien eines Bank Books.

Nach kurzem Warten wurden wir von einer freundlichen jungen Frau in einen Raum gelotst (ja, wir, ganz wichtig!) und durften da mit ihrer Hilfe das Antragsformular ausfüllen. Was in Japan wohl sonst relativ fix geht, buchte mit 90 Minuten bei uns zu Buche...
Okay, man muss dazu sagen: es wurde uns auf Japanisch erklärt, was da rein muss, was wir auch verstanden haben. Aber dann wollten sie eine Telefonnummer und wir hatten noch keine Handys... naja, dauerte eben...

Ich hoffe, Annika verzeiht: Von ihrer Kamera
V.l.n.r.: David (Düsseldorf), ^_^, Paul (Amerika)

Am Abend gings danne cht geschafft, aber glücklich ins Bett.

Am 11. September fingen wir an, nervös zu werden, denn der Placement Test war am nächsten Tag (von wegen Wochenende, das war ein Samstag!!).

Anfangs gab es wieder mal Orientations (Nun weiß ich, was Franzi letztes Jahr meinte... die Dinger gibt es Zuhauf!). Und ein wenig Schmunzeln musste ich doch, als ich das meiste gesagt bekam, was ich am Abend zuvor in einer Infobroschüre gelesen habe, um mich vorzubereiten. Japan eben ^^

Wir saßen übriegns auf kleinen Stühlchen mit kleinen Tischchen vor uns. Auf einem Stuhl stand, dass der wohl für Menschen bis 1.73 m war. Wie Chris (fast 1.90 m) seine Beine da drunter gefaltet hat, war mir ein Rätsel.


Am Abend gabs dann unsere Welcome Party, zu der ich auch nach ein wenig Grammatik Wiederholen, hingegangen bin. Sie war in einer typisch japanischen Zeitspanne: von 19-22 Uhr. Obwohl, eigntlich was das ja etwas lang für typisch Japanisch *lach*
Bemerkenswert waren die Schuhe vor dem Eingang...

Wiedergetroffen habe ich dort neben einigen bekannten Gesichtern auch Yutaro, der mich in mein Wohnheim hier eingewiesen hat. Man kann echt neidisch sein, wie gut sein Deutsch ist. Ok, er war auch ein Jahr da, aber trotzdem!
Unterhalten haben wir uns zwar meist auf Japanisch, aber wenn es schwerer wurde und ich nur noch einen Haufen Fragezeichen in den Augen hatte, hat er es entweder auf Deutsch oder Englisch erklärt, je nachdem.

Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt. Einige haben was mitgebracht (und nachher war viel über), es gab sogar Alkohol! Aber der japanische Alkohol... ich hab mir eine Dose Mischung gegönnt, das war kein Problem.

Bei den Japanern hatten wir dann die ganze Bandbreite. Am Anfang kochte Sakuto noch was für uns und Eri schaute zu. Nachher war sie allerdings ein wenig aus dem Rennen - Japaner vertragen kein Alkohol.
Sakuto (Koch) war sehr gut drauf und Yutaro merkte man nix an. Was sagt uns das? Vorurteile stimmen nicht, oder trägt jeder Deutsche Lederhosen und isst nur Sauerkraut?

Am 12. September gabs den Placement Test.

Danach waren wir kaum noch zu gebrauchen, denn 3 Stunden Test (Grammatik - Hörverständnis - Text) haben uns dann doch ganz schön zu schaffen gemacht.
Annika und ich belohnten uns mit einem Crêpe in Harajuku als Mittagessen, was von den Jungs (David, Chris) nicht grade gewürdigt wurde. Chriss bezeichnete das dann verächtlich als "Mädchenmittag".

Die Prachtstücke - yummi!

...








Am 13. September.... Was hab ich da gemacht? Kein Plan! Ich sollte Zettel und Stift mit mir führen!

Ach so, ja! Annika und ich haben mit Marikos Hilfe ein Handy gekauft! Wir wussten immerhin, zu welchem Anbieter wir wollten. Aber einen Vertrag aushandeln auf Japanisch?!
Nachdem Chris und David mit Paul, Ian und einigen anderen 7 Stunden (!!!) dort saßen, wollten wir uns das nicht geben und haben lieber noch ein Weilchen gewartet auf... den 13. xD

Wir bruachten 2 Stunden, inklusive eine halbe Stunde shoppen gehen, in der das Handy konfiguriert wurde. Nun muss ich das nur noch mit dem Gutschein hinkriegen, dann hab ich 5 Monate keine Grundgebühr :D

Belohnt haben wir uns dann mit einem Eis und Mariko hat uns dabei geholfen, mit dem Handy vertraut zu werden.

Danke Mariko! *knuddel*

Weiter morgen oder demnächst!

4 Kommentare:

  1. Hi Shu,

    die Küche is voll schön! Ihr könnt selbst kochen, dass find ich toll! Und für japanische Verhältnisse ist dein Zimmer auch schön geräumig. Ich denk, da lässt's sich ein Jahr aushalten.*g*

    lg, Josi^^~

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  2. Nee nee, wir im Shimoda sind/waren stolz auf unsere Party-Küche! ;)
    Aaaach...da kommen Erinnerungen hoch..hab dir doch gesagt, dass du die Wohnheim-Telefonnummer mitschleppen sollst! Wozu erzählt man dir das? ;_;
    Du hast Grundgebühr? ...Warum?

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  3. Haha, ich hatte meine Telefonnummer mit xDD Aber einige andre net, das war das Prob... aber wozu brauchen die das alles immer, ist die große frage...

    Ja, Grundgebühr, 980 Yen pro monat muss ich zahlen... Plus 315 für die Nachrichten/SMS >_> Aber Softbank Softbank ist kostenlos xD andere netze weiß ich net, muss mir mal nen jaüaner schnappen und den Vertrag genau durchehen (ich meine: 4 Yen, annika meint: 21 yen)

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  4. du hast da ja ein echtes luxuszimmer mit küche und allem. Da werden die anderen sicher neidisch XD

    das mit den orientations muss ja echt marathonmäßig sein aber ich hoff mal ihr habt es bald überstanden.

    das mit dem handy ist praktisch, dass mariko da mitgegangen ist. ansonsten steht man wohl einfach nur doof da und hat am ende immernoch kein handy.

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