Natürlich fängt es an zu regnen wie Sau, als ich noch im Zug war und pünktlich, als ich einen Schritt aus dem Zug am Zielbahnhof mache, fängt es auch noch an zu gewittern: Fußweg 20 Minuten bergauf (Rückweg nur 15 Bergab ;) ). Da kommt Freude auf. Dafür wurde einem extra aufgetragen, sich für das Treffen schick zu machen.
Gut. Herausforderung angenommen. Schließlich habe ich an einen Schirm gedacht, kann ja nicht so schwer sein!
Nachdem ich es pünkltich (und halbewegs trocken) zum vereinbarten Treffpunkt mit meinem Betreuungsprofessor geschafft habe, der mich zu dem großen Treffen begleitete (ich hatte sogar noch Zeit, mich auf dem Klo "frisch zu machen", wie es so schön heißt. Also nachpudern und ganz wichtig: durchnässte Frisur richten), ging es los. Ich trat also mit meinem Prof aus dem Gebäude, um zum Dekan zu gehen und FLATSCH! treffsicher landete ich in der wohl einzigen verschmutzten Pfütze auf dem Campus - da war halt der Teer kaputt - und hatte ein schwarzes Bein. Macht sich auf Fotos nicht gut. Meine Tasche mit den Feuchttüchern lag natürlich sonstewo zu dem Zeitpunkt. Weggeschlossen im Büro meines Betreuungsprofs...
Mein Dozent half mit einem Stofftaschentuch aus, an dem jetzt Campusdreck klebt. Sorry nochmal (auch wenn er hier nicht lesen wird). Dafür hatte ich schöne Beine beim Foto für die Campuszeitschrift (siehe unten).
Die Zeit eines Dekans ist natürlich knapp bemessen, was ihn nicht davon abhält, ein wirklich sehr netter Mensch zu sein, der offensichtlich viel lacht. Es half außerdem, dass er mich auf Deutsch begrüßte und auch die ganze Zeit über eine deutsche Konversation aufrecht erhielt - sofern es nicht Dinge waren, die alle wissen wollten und sollten. Er hat 4 Jahre in Deutschland verbracht, davon die meisten in Trier, aber auch an der Uni Halle. Er kennt auch meine Pofessorin Frau Prof. Gesine Foljanty-Jost, die er kennenlernte, als sie noch Assistenzprofessorin war. Er bezeichnet sie als gute Freundin, das wusste ich nicht, überraschte mich also. Zufälle gibts!
Natürlich war die Unizeitung samt Fotograf anwesend, der pausenlos Bilder machte. Ich bekam das aktuellste Buch meines Dekans geschenkt (読書と人生 - Lesen und das Leben), das sich sehr angenehm lesen lässt (Wozu hatte mein Zug durch das Unwetter Verspätung?) und zum Schluss gab es nochmal eine Fotosession mit meinem Betreuungsprof, dem Dekan und mich für die Zeitung. Dabei wurde ich immer wieder mit Dank für die Spendenaktion an meiner deutschen Uni überschüttet. Ich kam mir echt verdammt wichtig vor, dabei wollte ich bei diesem Treffen klarstellen, dass das eine Aktion der IG war - und ich eigentlich nur für die Übergabe und Überweisung zuständig war. Es war schließlich eine Gemeinschaftsaktion von uns allen und als einzelne Person auch gar nicht so einfach zu stemmen. Ich denke, es hat geklappt.
Shimane-sensei, mein Betreuungsprofessor (Soziologie), Ich, Herr Hidaka, Dekan der Senshu - alle vor einem Bild einer Brücke in Trier gemalt von Herrn Hidaka. |