Donnerstag, 22. März 2012

Wie man sein Visum nach Japan bekommt.

Endlich, mein Certificate of egilibility (CEG) ist da! Auf diese Nachricht hatte ich ja schon sehnsüchtig gewartet, denn es heißt, dass ich mit diesem sehr wichtig aussehenden Papier mit einem freundlichen Foto von mir drauf mein Studentenvisum in der japanischen Botschaft bekommen kann. Kurz nachdem ich diese Nachricht bekommen habe, wurde also flugs das Bahnticket gebucht und gestöhnt: Wenn man vor 10 Uhr bei der Botschaft den Antrag stellt, kann man sich am gleichen Tag das Visum um 16 Uhr abholen. Das heißt aber auch: Früh aufstehen. Mein Zug ging um 6. Also um halb 5 aufstehen…

Das CEG, ahem.


Morgens war natürlich nichts los auf den Straßen. In meiner Bahn saßen ein paar vereinzelte Frühaufsteher – munter sahen sie aber nicht aus, kurz nach 5 aber auch kein Wunder! – und ich sah zum ersten Mal jemand, der mit Zeitung in die Bahn kam!

Keine Probleme nach Berlin zu kommen. Ich war natürlich viel zu früh da und musste noch eineinhalb Stunden Zeit auf einer Parkbank mit Zeitschrift (was hat denn dann schon auf?? Wird ja alles immer später) totschlagen, bis ich in die Botschaft konnte. Sie macht um 9 auf. Und da sind sie pingelig! Ich kam 8.52 Uhr dort an, mir wurde aber gesagt, dass ich noch 8 Minuten zu warten hätte, bis sie mich einlassen dürften. Hmm. Also draußen rumlungern und sich ein bisschen wie ein Penner im schicken Botschaftsviertel vorkommen.

Überraschend auf dem Weg zum Einlass (kurz bevor man mir sagte, ich hätte noch 8 Minuten zu warten) lief ich einer Deutschen und einer Japanerin über den Weg und nachdem die Japanerin und ich uns beide mit einem „Die-kenn-ich-doch-oder?“-Gesicht angestarrt haben, fiel uns nach einer Weile Starren auf: KLAR!! Sie studiert zwar in Deutschland, aber kennen gelernt habe ich sie bei meinem letzten Jahresaufenthalt in Japan durch gemeinsame Bekannte. Sie arbeitet seit ca. einem Jahr in der Botschaft (leider nicht in meiner Visumsabteilung ;) ). Die Welt ist klein.

Dann konnte ich auch bald rein, begleitet von drei Japanerinnen, wo die jüngste wohl ihren Pass neu beantragen musste.

Drin war ich perplex, denn entgegen der Auskunft (und eigenen Annahme), ich müsse nur das CEG mitbringen, musste ich ein Formular ausfüllen (gut, das hätte ich vorher genauer inspizieren müssen, ich dachte aber, dass ich so was nicht bräuchte, da ich doch das CEG habe…?). Und dann noch ein Passbild?! Gut, dass ich immer welche in meinem Portemonnaie habe (echt jetzt, und an alle, die mich mal gefragt haben, WARUM ich denn Passbilder mit mir rumschleppe: JETZT WISST IHRS!).

An alle, die bald nach Japan gehen und ein Studentenvisum brauchen, hier eine kleine Liste, was zur Botschaft mitgenommen werden muss:

  1. CEG
  2. Pass
  3. 1 Passbild (kein Automat in der Nähe, also denkt dran!)
  4. Adresse des Bürgen in Japan (Die Uni ist auch ok, falls ihr keinen Namen habt)
  5. Adresse, wo ihr wohnen werdet (plus Telefonnummer, falls vorhanden)
  6. Die Adresse unserer Uni (plus Telefonnummer, falls vorhanden)
  7. Für Abholung des fertigen Visums am gleichen Tag um 16 Uhr VOR 10 Uhr da sein!

Ab Punkt 4 hatte ich natürlich nix mitgebracht (ja, auch das hätte man vorher in dem Formular, das die Botschaft auf ihrer Seite online hat, lesen können, aber wie gesagt: Ich dachte, mit CEG bräuchte man das nicht ausfüllen). Also alternativ: japanischer Uni-Namen und Stadt eingetragen, Michaels Adresse wurde aus dem Gedächtnis geschrieben und das genaue Raster der Nummerierung, um sein Haus zu finden… Gut, dass die nette Frau bei der Botschaft mir sagte, die sei eh nicht so wichtig. Ich gehe davon aus, das gilt auch für die Adresse unserer Uni, aber die hab ich rausbekommen ;)

Dann habe ich im Sony Center das im Internet angekündigte Open W-Lan gesucht und nicht gefunden. Ist natürlich doof, wenn man drauf angewiesen ist, muss also ohne gehen. Ab in eine Cafébar für 5 Stunden, dann wieder ab zur Botschaft. Und währenddessen ein kleines Mittagessen im teuren Berlin genießen und müüüüüüde werden.

Das Visum dann um 16 Uhr abgeholt und fertig wars. Hier seht ihr das Ergebnis. Es kann losgehen! Also, ich muss schon sagen, das japanische Studentenvisum sieht richtig schick aus! Dagegen loosen eindeutig die Touristenvisa ab :D Oder?


Mein Visum. Zusammen mit dem CEG, das muss ich dann am Flughafen abgeben muss, mein Visum.

Freitag, 16. März 2012

Hallo, liebe Leute,

nun, eigentlich hatte ich ja vor, gleich nach meinen Weihnachtsferien in Japan zu schreiben, der Post war sogar schon vorgetipp. Nun, dann kam aber eines zum anderen, ein neues Betriebssystem hier und ein endgültige Universätszusage da... wer einmal versucht hat, in einem Monat sein Leben von einem Land ins andre zu verlagern und nebenbei noch versucht, zu studieren, wird unterschreiben können, dass es eine stressige Zeit. Und siehe da: Der letzte Post ist drei Monate her?!

Nun, bei meinem letzten Besuch habe ich ein paar Kuriositäten in Japan gefunden, die ich euch hier nicht vorenthalten wollte. Immerhin, drei Wochen, da kommt etwas zusammen ;)



Die "living bar" im 6. Stock in irgend einem Hochhaus in Shinjuku. Japaner haben es ja bekanntlich nicht so mit Englisch, sodass sie ihre Bar kurzerhand lebendig machen. Was genau da jetzt lebt oder ob sie doch nicht lebt, konnte ich nicht feststellen. Sie war zu, als ich dort langschlenderte.




Das liebe ich ja! "Park" auf Deutsch und Japanisch heißt offensichtlich etwas anderes, denn auf dem Schild, das mitten in der Kieswüste dort steht, heißt es: "Im Park ist rauchen und Zigarrettenstummel wegschmeißen verboten".
"Park? Welcher Park?", fragt man sich da, aber... Ja... es ist wirklich... diese Kieswüste da gemeint. Ich habs auch nicht glauben wollen. Vielleicht die Blumen da rechts...?




Wer möchte raten, wo ich da war? Nein. Diesmal war es keine Darstellung des Oktoberfests, ich war doch zum Jahreswechsel drüben (ok, ich gebe zu, das muss eigentlich nichts heißen). Wenn man sich überlegt, wo es noch Lebkuchenherzen gibt, kommt sicher bald auf den Weihnachtsmarkt. Da Japaner kein Deutsch können, werden dort wohl die Lebkuchenherzenreste vom Oktoberfest verkauft. Wie sonst erklärt man sich die Schriftzug "Gib mia a Busserl" und "Oktoberfest"? :DDD



Nekocafes, ein Katzencafe! Ich musste noch ein Bild dieser Kuriosität - in Deutschland sicher wegen der Hygienevorschriften verboten, Essen und Tiere zusammen?? Unmöglich - einfach posten! Und auch wenn man mit diesen Tierchen so ziemlich alles machen kann, was man möchte... Ein besseres Bild mit diesem kleinen störrischen Tieger war nicht zu machen. Nun, wenigstens sieht die Katze gut aus, dieser Poser ;)
Ach so, ein Katzencafe - für einen bestimmten Betrag kann man eine gewisse Zeit mit den rund 30 Katzen dort spielen. Trinken kann man kaufen und mit in den Raum nehmen, Essen jedoch muss man draußen im Separé. Das nächste mal frage ich, ob ich ein Video machen kann :D

So, und nun für alle Mitleser, die bald rübergehen, aber noch beim Auslandsbafög unsicher sind: Ich weiß jetzt, was ich bekomme, und ich kann nur nochmal sagen: Inlandsbafög PLUS Auslandszuschlag. Dann habt ihr eine Orientierung ;) (Gilt natürlich nur, wenn sich bei der Situation eurer Eltenr und euch nichts verändert hat)

Grüße~
In 2 Wochen gehts los!